
Es kommt doch immer alles anders als geplant. Jedes Jahr zu Nikolaus veranstalten wir eine kleine Adventsfeier bei uns zu Hause. Gemeinsam mit Freunden genießen wir einen gemütlichen Abend und die Kinder werden vom Nikolaus höchstpersönlich beschenkt. So war es auch wieder für dieses Jahr fest eingeplant. Doch leider ist in diesem Jahr unsere Nikolausfeier der Magen Darm Erkrankung unserer Tochter zum Opfer gefallen.
Bei Magen-Darm in der Kombination mit Diabetes Typ 1 habe ich bisher keine so guten Erfahrungen gesammelt. Irgendwie landen wir bei zwei von drei Magen Darm Erkrankungen für eine Nacht im Krankenhaus, weil sich bei Leonie die einen oder anderen Entgleisungssymptome zeigen.
Oh nein, Magen-Darm im Anmarsch
Auch diesmal fing alles wieder ganz typisch an. Leonie fühlte sich nicht gut und hatte nur sehr niedrige Blutzuckerwerte. Eigentlich war sie den ganzen Nachmittag über im Unterzucker, kein Wert über 65 mg/dl. Essen konnte und wollte sie nicht mehr, selbst Süßes wie Schokolade oder Traubenzucker wurden vehement abgelehnt. Als dann auch noch plötzliche Übelkeit und Erbrechen dazu kamen, wusste ich es sicher, dass uns mal wieder ein Magen-Darm Virus auf Trab halten wird.
Im ersten Moment fühle ich mich dann meist mit der ganzen Situation etwas überfordert. Vor allem wenn ich die Blutzuckerwerte nicht in den normalen Bereich bekomme werde ich dann doch etwas nervös. Die ersten 10 Minuten bin ich also eher vergleichbar mit einem aufgeschreckten Huhn und total chaotisch. Gut das sich das relativ schnell wieder gibt und ich dann wieder einigermaßen klar denken kann. Dann wird sofort unser kleines privates Magen-Darm-Behandlungsprogram abgespult. Die temporäre Basalrate der Insulinpumpe wird auf 20% herabgesetzt und die „Geheimwaffe“ Lolli kommt zum Einsatz, ein Eimer wird neben das Sofa gestellt und ich hoffe dass diesmal der Kelch schnell und unproblematisch an uns vorübergeht. Meine innere Anspannung steigt mit jedem Augenblick und löst sich auch wirklich erst auf, wenn der ganze Krankheitsspuk wieder vorbei ist.
Auch diesmal geht es leider ins Krankenhaus
Doch auch dieses Mal verlief nicht alles so reibungslos und einfach wie ich es mir gewünscht habe.
Nach einer sehr anstrengenden Nacht, hatte unsere Tochter zwar stabile Blutzuckerwerte (um die 140 mg/dl / 7,8 mml/l)), doch aufgrund des Erbrechens und der geringen Kohlehydratzufuhr hatten sich 3-fach Ketone (Hungerketone) bei ihr entwickelt. Leider konnte und wollte sie auch an diesem Tag nichts essen und trinken. Meine innere Anspannung wurde immer schlimmer. Wie soll ich die Ketone wegbekommen, wenn ich sie nicht zum Essen bekomme? Getrunken hat sie leider auch nichts, so dass das vorbereitete Traubenzuckerwasser auch nicht helfen konnte. Selbst die Geheimwaffe war diesmal wirkungslos. Und als dann auch Fieber, Kopfschmerzen und Sehstörungen dazukamen, habe ich umgehend zum Hörer gegriffen und in unserer Diabetes-Ambulanz angerufen. Ich sollte mit Leonie sofort in die Klinik kommen und wir wurden dort für einen Tag stationär aufgenommen. Nach umfangreichen Untersuchungen und zwei Infusionen ging es ihr dann bald wieder besser und wir durften nach 24 Stunden die Klinik wieder verlassen.
Unsere geplante Feier mussten wir zwar ausfallen lassen, aber seine Geschenke hat der Nikolaus dann doch noch vorbei gebracht. Und im nächsten Jahr lassen wir uns den Nikolaustag nicht wieder von einem Magen-Darm-Virus vermiesen, das ist auf alle Fälle schon mal fest eingeplant.
3 Antworten
[…] Und auch wenn ich heute einiges mehr weiß als in der Anfangszeit, so bleibt es doch nicht aus, dass… […]
Schön, dass es Leonie wieder besser geht. Auf diese Magen-Darm-Infekte könnte man echt verzichten, oder?
Ja, auf Magen Darm Infekte könnte ich gut verzichten. Wir haben seitdem nur noch Chaoswerte und nichts passt mehr.