
Der Tag an dem wir erfahren haben, dass bei unserem damals 3,5 Jahre altem Enkelkind Phil, Diabetes Typ 1 diagnostiziert wurde.
Wir Großeltern waren zu diesem Zeitpunkt in Schottland im Urlaub. Schottland ist ein wunderschönes Land, aber ich kann dort im Moment noch nicht wieder hinfahren, da die Erinnerung an diesen besagten Tag immer noch sehr schmerzlich für mich ist. Ich erinnere mich genau noch an die Situation, sie hat sich so in mein
Gedächtnis eingebrannt und ich kann immer noch den Schmerz fühlen, wenn ich nur daran denke. Auch wenn wir im Urlaub sind ist es bei uns in der Familie üblich anzurufen, SMS oder WhatsApp zu schreiben. Einfach um zu wissen, dass alles ok ist und das es allen gut geht.
Nachdem ich ein paar Tage lang nichts von zu Hause gehört hatte, wurde ich irgendwie total unruhig. Unsere Handys waren nicht aufgeladen, es regnete an diesem Tag in Strömen und ich weiß noch genau als ich zu meinem Mann sagte „Geh doch mal rüber und frag unsere Vermieter, ob wir bei ihnen die Telefone aufladen können.“ War kein Problem und ich rief zu Hause bei meiner Tochter an. Am Telefon war dann mein Schwiegersohn und verhielt sich irgendwie merkwürdig. Auf meine drängenden Fragen hin, sagte er mir, dass Heike mit Phil im Krankenhaus sei. Ich war so erschrocken, dachte Armbruch……? Beinbruch…….? Aber dann kam die Schocknachricht Diabetes Typ 1 !! Unser Phil?? Wieso?? Wie lange dauert das?? Warum ?? Ich war wie erstarrt. Einiges wusste ich ja schon über Diabetes – ich wußte Typ 1 und Typ 2, aber doch nicht bei Kindern! Nicht bei unserem Enkelkind!
Danach habe ich 3 Tage lang nur geweint. Hilft niemanden – aber die Diagnose hatte mich völlig aus der Bahn geworfen. Ich wolle nur noch nach Hause!
Jetzt wird Phil bald 6 Jahre alt, hat eine Insulinpumpe, kann schon selbst Blutzucker messen und manchmal gibt er sich sogar selbst seinen Bolus ab. Phil ist ein fröhlicher, glücklicher Junge, der mit Begeisterung ins Ju Jutsu geht und z.Zt. einen Schwimmkurs macht. Wir sind mächtig stolz auf den kleinen tapferen Kerl!
Auch wir haben mit der Zeit gelernt mit der „Diabetes“ zu leben. Blutzucker zu messen, die Pumpe zu bedienen und auf Anzeichen einer „Hypo“ zu reagieren.
Einen großen Dank an die Eltern, den großen Bruder und dem Kindergartenteam und nicht zu vergessen Evy die Diabetiker-Warnhündin, die alles für Phil tun, dass er mit seinem Diabetes gut klar kommt und ihm ein „fast normales Leben“ ermöglichen.
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