
Seit dem ersten Tag der Diagnose hat Timo eine Insulinpumpe. Den Umgang mit Insulinpen oder Spritzen haben wir nie gelernt. Obwohl wir das unbedingt nachholen müssen, damit wir schnell Handeln können, wenn die Insulinpumpe mal wieder ausfällt. Denn wenn die Pumpe einen Motorfehler oder ein anderes Problem anzeigt, ist so erstmal guter Rat teuer.
Wie letzten Sonntag, der Schreck zur Abendstunde: Motorfehler. Ich konnte nach einigen Hin und Her den Fehler beheben, doch etwas unsicher fühlt man sich schon, ob die Pumpe auch wirklich wieder richtig funktioniert.
Ganz am Anfang unsere Diabeteserkrankung kamen solche Fehler gleich zweimal vor. Da hieß es die Telefon-Hotline anrufen, versuchen die Fehler zu beheben und wenn sich gar nichts machen lässt eine Ersatzpumpe bestellen. Eine dieser Pumpen kam Gott sei Dank recht zügig innerhalb von 2 Stunden bei uns an. Aber 2 Stunden können in so einem Fall auch ganz schön lang sein. Wie soll man einem dreijährigen erklären, dass er jetzt erstmal nur Gurken und Tomaten essen darf und er nicht in seinen Kindergarten gehen kann?
Beim 2. Mal haben wir fast 3 Stunden gewartet und die kamen uns vor als würde diese Zeit nie enden. Da wird man ganz schön nervös und macht sich sorgen, da die Insulinzufuhr ja komplett unterbrochen ist. Ich musste meine Termine verschieben und Timo konnte wieder nicht in den Kindergarten gehen. Sowas passiert natürlich nur dann, wenn der Tag eh schon 27 Stunden haben könnte. Und bis die neue Pumpe programmiert und eingestellt ist tickt im Hintergrund die Uhr immer lauter. In diesen Momenten merkst Du so richtig, wie abhängig du von diesem kleinen Gerät bist. Das ist für mich schon beängstigend und traurig. Mittlerweile haben wir für solche Fälle eine Ersatzpumpe zu Hause. Die bekommen Kinder unter 6 Jahren vom vielen Hersteller aus Kulanz nach Genehmigung des Pumpenantrag durch die Krankenkasse, einen Anspruch darauf hat man allerdings nicht. Warum das gerade nur bis 6 Jahre geht verstehe ich zwar nicht, diese Regelung müsste man überdenken.
Timo hat die größte Angst vor Spritzen. Für uns wäre das Muss Einmalspritzen zu benutzen der größte Horror, darum sind wir ganz froh mittlerweile eine 2. Pumpe daheim zu haben. Wer dieses Glück nicht hat kann sich wenigstens für Urlaubsreisen eine anfordern, um so in den Urlaubstagen eine Sicherheit zu haben.
Den Umgang mit Pen möchte ich jetzt trotzdem mal lernen und ausprobieren, um für Notfälle besser gerüstet zu sein. Und ich hoffe auch das Timo seine Angst damit umzugehen mal überwindet. Dann wären wir nicht mehr ganz so abhängig, wenn die Technik mal wieder versagt.
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2 Antworten
Versucht es doch mit den DailyDose von Ypsomed. Vielleicht hat er davor weniger Panik/Angst weil es kleine Spritzen sind 😉
Die hab ich ihr legen , bin mir nur mit der Dosis unsicher .Aber in der nächsten Schulung besteh ich auf Erklärungen.