
Mit Diabetes in Urlaub fahren ist immer eine kleine Herausforderung, das fängt beim Koffer packen schon an.
Eine extra Tasche ist nur für Zubehör reserviert. Um eine gleichbleibende Temperatur zu halten haben wir uns eine Kühltasche für Medikamente gekauft.
Wir fahren immer mit den Auto in Urlaub und mit der Tasche fühle ich mich wohler und weiß unser Material nicht der großen Hitze ausgesetzt.
Unsere Diabetes-Packliste:
- für jeden Tag ein Katheder (Urlaubskatheder nutzen wir Mio, mit integrierter Setzhilfe)
- für jeden Tag ein Reservoir
- Insulin, eine Ampulle in der Frio Kühltasche und
- ein vorgefülltes Reservoir, falls die Glasflasche runterfällt
- Desinfektionstücher, kann man für Finger und Kathederwechsel nutzen
- unsere Zaubersalbe Braunovidon (desinfizierend und heilend)
- Ersatzpumpe
- Ersatzmessgerät
- Batterien und Ladekabel
- Taschenwaage bis 2000 g, da kann man den Teller mal mitwiegen
Damit fahren wir ganz gut. Schlimmer finde ich es mich für Klamotten zu entscheiden! Aber auch die Koffer sind irgendwann gepackt und der Urlaub kann beginnen…
In der Nacht geht es los Richtung Italien. Die Werte in der Nacht kann man nur vorsichtig korrigieren, wir sind empfindlich gegenüber Aufregung und Vorfreude, dies schlägt sich gleich auf unseren Blutzuckerspiegel nieder.
Diesmal sind wir entspannt mit einen Blutzucker von 140 mg/dl gestartet.
Unsere Strecke ist so geplant, dass wir gemütlich fahren können, auch mal andere Ecken entdecken und führt uns an unseren ersten frühmorgendlichen Halt. Eine kleine Tankstelle in Österreich kurz vor, der nicht mehr vorhandenen Grenze zu Italien.
Die haben wir vor ein paar Jahren angefahren und der Besitzer war so ein Lieber, dass wir ihn jetzt immer besuchen wenn wir des Weges kommen. Außerdem behauptet mein Sohn dort gibt es den leckersten Kaba (Kakao) der Welt. Der ist mit 2 KE nicht zu unterschätzen. Zu einem gelungenen Urlaubsstart gehört der jetzt einfach dazu. Zur Wegzehrung bekommen wir Äpfel geschenkt und diverse kleine Armbänder und Mini-Spielzeuge verschwinden in der Hosentasche von Timo. Die erste italienische Tankstelle wird für Mama und Papa angefahren, um den ersten Cappuccino zu genießen, soviel Zeit ist immer . Ein Brioche für das Kind (wird von uns wie Croissant verrechnet 45 g sind 1.5 KE ) und weiter geht es.
Nach 7 Stunden gemütlicher Fahrt sind wir angekommen an unseren diesjährigen Urlaubsziel.
Mittagszeit die erste Pizza wird uns schmecken. Blutzucker bei 245, Mmmhhh Aufregung?, Wärme? Falsch berechnet?
Dann doch erst mal korrigieren, Koffer auspacken und dann zum Essen. 30 Minuten später war er schon etwas runter , aber die nicht optimalen Werte sollten uns die ganzen Tage begleiten.
Die erste Pizza schmeckte dann doch.
Vor dem Urlaub noch Pläne gemacht was man die Tage alles unternehmen könnte , machte uns die Hitze und die daraus resultierenden Blutzuckerwerte einen Strich durch die Rechnung.
Auch ich hab von Kindern gehört die im Sommer eher zu Unterzuckerungen neigen , mein Sohn gehört definitiv nicht dazu. Gute Werte gab es nur von 22.00-08.00 Uhr, da bewegten wir uns zwischen 90-180 Blutzucker, am Tag eher zwischen 200-400.
- Bummel durch Verona – wurde ein Bummel durch ein klimatisiertes Einkaufszentrum
- Markt in Riva – wurde ein schneller Einkauf in schattigen Gassen
- Ausflug zum Monte Baldo- ein Mittagsschlaf im Hotel
- Ganzer Tag im Hotelpool -eher nur stundenweise unser Freibad-System schlug nicht an, (stündlich das Basal als Bolus geben).
Trotzdem waren es wunderschöne Tage, die wir sehr genossen, auf nichts verzichtet und für den nächsten Urlaub was gelernt haben:
Zum Frühstück und Mittagessen muss ein bessere Spritz-Ess-Abstand gefunden werden. Temporäre Basalratenerhöhung auf jeden Fall am Vormittag. Freibad-System weiter beobachten und anpassen.
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