
Mein Sohn (6 Jahre) macht gerade einen Schwimmkurs, seinen 2ten. Im letzten Jahr haben wir einen wegen seiner großen Angst vorm Schwimmen leider nicht zu Ende gemacht. Da bei uns in der 2. Klasse Schwimmen im Lehrplan steht, sollte der Grundstein schon vorher gelegt sein. Also hieß es für mich eine geeignete Schwimmschule suchen, Internet durchforsten, schauen wie es terminlich passt und vor allem einen freien Kurs finden.
Unter www.Wassermaeuse.de bin ich fündig geworden. Kleine Gruppen, mehr Schwimmlehrer aber etwas höherer Preis. Ich habe bewusst einen Schwimmkurs ohne Eltern ausgewählt, da mein kleiner „Angsthase“ sonst seine „Mama-ich-trau-mich-nicht-Nummer“ raushängt.
Online buchen und Diabetes nicht erwähnen oder anrufen und Lage checken, das war die Frage. Ich hab mich für anrufen entschieden und eine nette Dame am Telefon gehabt. Nun hab ich ihr erklärt welchen Kurs ich buchen möchte und das mein Sohn Diabetes hat und ob es ihrerseits deswegen Bedenken gäbe. Nach einer kurzen Erklärung wie der Kurs abläuft und wie wir das mit seinen „Handicap“ vereinbaren können, war der Schwimmkurs gebucht.
Für die verantwortlichen Schwimmlehrerinnen gab es vor der ersten Stunde ein kurzen Hinweis, dies ist der Bub mit Diabetes (durch die Anmeldung war es schon bekannt). Auch für die Schwimmlehrerin stellt die Krankheit Diabetes Typ 1 kein Hindernis da, und Timo kann jederzeit, auch alleine, am Schwimmunterricht mit Ziel Seepferdchen teilnehmen.
Und so klappt’s bei uns
Vor der Schwimmstunde, messe ich Timos Blutzucker nach dem Umziehen noch in der Kabine. Bei einem Blutzuckerwert von unter 180 mg/dl (10,0 mml/l) lass ich Timo eine ein Sport-KE (Kohlenhydrateinheit) essen, Traubenzucker für zwischendurch liegt am Beckenrand und ich bin in Rufnähe (nicht in der Schwimmhalle). Für diese 45 Minuten nehme ich bewusst einen erhöhten Blutzucker in Kauf, da es durch die intensive Bewegung schnell zu einer Unterzuckerung kommen kann.
Von den Betreuern erwarte ich im Bezug auf Diabetes nur, dass sie es wissen und im Notfall schnell reagieren können, nämlich Traubenzucker zu geben und mich dazu rufen.
Weder bei diesem, noch bei dem vorherigen Schwimmkurs haben wir eine Ablehnung oder ein Problem mit den verantwortlichen Schwimmlehrern gehabt.
Mit nicht zu vielen Forderungen und einem ruhigem Gespräch, in dem alles Wichtige erklärt wird, erreicht man meistens mehr und vor allem das gewünschte Ziel!
Und das Beste: Nach bereits 3 Schwimmstunden sind wir dem Seepferdchen schon ein ganz großes Stück näher! Und die Angst ist verschwunden (übrigens auch das kleine bisschen vor dem Schwimmlehrern).
- Unser Diabetes kommt in die Pubertät– Happy 12 Diaversary - 15/10/2022
- Diagnose Diabetes Typ 1 – schon 10 Jahre her - 15/10/2020
- Das CGM „Dexcom G6“ für Timo - 14/05/2020