
Wie gehen Kinder mit ihrer Krankheit Diabetes Typ 1 um? Wie verarbeiten Kinder ihrer Krankheit?
Unsere Tochter hat ihren eigenen Weg gefunden, sich mit der Krankheit Diabetes Typ 1 auseinander zu setzten.
Beim letzten Katheterwechsel kam sie auf die Idee, dass ihre Puppe Lilli Sofie nun leider auch an Diabetes Typ 1 erkrankt ist und sofort eine Insulinpumpe benötigt.
Umgehend wurde für die Puppe eine Insulinpumpe mit dem benötigen Zubehör (wie Blutzuckermessgerät, Stechhilfe, etc.) gebastelt. Dann bekam Lilli Sofie natürlich noch einen Katheter, sonst kann die Insulinpumpe ja nicht richtig arbeiten. Also hat sie ihr nach etwas zögern (sie musste sicher gehen, der Puppe dabei nicht weh zu tun) den Katheter selbstständig gesetzt.
Seitdem kümmert sie sich nun hingebungsvoll um ihre kleine „Zuckerpuppe“. Der Blutzucker wird gemessen und ausgewertet. Es werden alle möglichen Fragen gestellt, wie: „Mama, Lilli Sofie hat nur noch Unterzucker, was muss ich dagegen tun? Lilli Sofie hat einen Wert von 300 mg/dl, was mach ich jetzt?“ Meine Puppe hat Hunger, wie kann ich den Brei berechnen?“
Wir beobachten die Situation mit einem lachenden und weinenden Auge. Auf der einen Seite finden wir es gut, dass sie sich mit ihrer Krankheit (spielerisch) auseinander setzt. Sich mit Blutzuckerwerten oder KE/BE Berechnungen befasst. Zwar erstmal nur für ihre „Zuckerpuppe“, aber sicherlich ist das auch ein Schritt in die Zukunft, um einmal das eigene Diabetes Management selbstständig zu meistern.
Auf der anderen Seite zeigt uns das sie sich oft mit ihrer Krankheit allein führt. So meinte sie beim Zubettgehen: „Mama, jetzt bin ich nicht mehr die einzige mit Diabetes in der Familie. Jetzt bin ich nicht mehr allein.“