Manchmal fehlen mir die Worte …

Kinder Diabetes typ 1

Und zwar immer dann, wenn es um das ganz persönliche Empfinden meiner Tochter und dem Diabetes geht.
Und genau so eine Situation hatten wir heute Morgen. Wir mussten noch die restlichen Kleinigkeiten wie Waschzeugs, Insulin und Ersatz-Omnipods in ihre Reisetasche packen. Es geht für eine Übernachtung mit der SMV ins Schullandheim.

Diabetes ist doch echt ein Mist

Und auch wenn sie sich auf diese Zeit freut, so schwingt doch immer etwas Kummer in ihre Vorfreude mit hinein. Und plötzlich brach es dann wieder einmal aus ihr heraus:

„Diabetes ist doch echt ein Mist! Ich will das nicht! Warum muss ich das haben?“ Mit diesen Worten wurde das restliche Bestücken der Reisetasche mit all den wichtigen Diabetesutensilien begleitet. „Ich will nicht immer Sorge haben, dass ich etwas vergessen habe oder meinen Dexcom in der Nacht nicht höre.“

Ich kann sie in solchen Momenten zwar sehr gut verstehen. Aber ich fühle mich bei solchen verbalen Äußerungen auch etwas sprachlos. Ich habe das Gefühl, das mir dann einfach immer die richtigen Worte fehlen, um ihr zu zeigen, wie gut ich sie verstehen kann. Alles was ich heute Morgen tun konnte, war sie in den Arm zu nehmen und ganz fest zu drücken und ihr zu sagen, wie toll sie alles macht und wir unheimlich stolz auf sie sind. Und dass sie sich keine Sorgen machen muss.

Und in der ganzen Situation ist mir heute auch wieder sehr klar geworden, dass sich die Krankheit auf mein Kind auch gefühlsmäßig extrem auswirkt. Und auch wenn meine Tochter nach außen hin immer so fröhlich und locker im Umgang mit ihrer Erkrankung wirkt, so kann es doch in ihrem Inneren gerade ganz anders aussehen. Und ganz normale Alltagssituationen, wie die Reisetasche für das Schullandheim packen, können diese inneren Sorgen und Nöte ans Tageslicht bringen. Kinder mit Diabetes Typ 1 müssen schon in jungen Jahren so viel beachten und ein stückweit schneller erwachsen werden. Und nicht immer fällt es ihnen leicht damit umzugehen.

Wie geht ihr mit solchen Situationen und Äußerungen Eurer Diabetes Kids um?
Vielleicht können wir ja alle voneinander lernen.

Kathy

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2 Antworten

  1. Nicole sagt:

    Unsere Kim hat seit April die Diagnose Diabetes Typ 1.
    Wir sind also noch ganz frisch in diesem Thema.
    Zur Zeit fahren wir Achterbahn.
    Auch ich kann nur bestätigen das sich seit der Diagnose alles auf den Kopf gestellt hat.
    Ich muss vielleicht dazu sagen das wir schon seit 10 Jahren in Paraguay leben . Der Krankenhaus Aufenthalt nach der Diagnose war schon mal nicht so einfach …
    aber wir haben es überstadnen , sind relativ gut eingestellt mit Insulin …nur seit dem Kim wieder in der Schule ist bekommt sie plötzlich Angstzustände….sie atmet dann ganz tief …hat angst das ihr Herz nicht mehr schlägt…ich musste sie aus diesem Grund schon öfter aus der Schule holen …ich bin manchmal so hilflos und fühle mich ohnmächtig , weil ich nicht weiß wie wir das wieder in den Griff bekommen können…vielleicht hat ja schon mal Jemand ähnliches erlebt

    • Kathy sagt:

      Hallo,

      erstmal toll wie ihr alles meistert 🙂 Angstzustände kenne ich nur in Bezug auf Unterzucker. Habt ihr andere Kinder mit der Krankheit in Eurer Nähe? Oftmals hilft schon der Kontakt mit anderen betroffenen Kindern. Vielleicht kann Euer Krankenhaus einen Kontakt vermitteln. Ansonsten würde ich mal mit Eurem Arzt sprechen, ob Euch vielleicht eine Art Gesprächstherapie oder ähnliches für Eure Tochter anbieten kann. Ich denke, ihr solltet Euch auf alle Fälle mit Eurer DIabetes-Ambulanz zusammenschließen. Leider kann ich Dir da auch nicht mehr weiterhelfen.
      LG
      Kathy

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