
Vor einigen Wochen war es so weit. Das schnellwirkende Insulin FIASP von Novo Nordisk erhielt endlich die Zulassung für Kinder / Jugendliche von 2 bis 18 Jahre. Darauf haben wir schon lange gewartet. Wir wollten dieses Insulin sehr gerne bei unserer Tochter anwenden, da wir uns dadurch einige Verbesserungen versprochen haben. Die Wirkung soll ja etwas schneller einsetzen als bei unserem bisherigen Insulin NovoRapid und wir hofften, dass wir dann den einen oder anderen SEA verkürzen bzw. ganz vermeiden könnten. Gerade in den Schulpausen ist an ein Einhalten von SEA überhaupt nicht zu denken. Da sind wir ja froh, wenn überhaupt an den Mahlzeitenbolus gedacht wird (vergl. Diabetes-Bolus-Demenz).
Nach Rücksprache mit unseren Kinderdiabetologen haben wir nun Ende November von NovoRapid auf FIASP gewechselt. Wir waren sehr gespannt, ob sich unsere Vorstellungen mit der Realität deckten. Denn in der Zwischenzeit haben wir auch die eine oder andere negative Bewertung über das Insulin gelesen. Aber, und da waren wir uns mit dem Diabetes-Team einig, sollte das neue Insulin FIASP bei unserer Tochter keine Wirkung zeigen, könnten wir ad hoc wieder auf unser bisheriges Insulin zurückwechseln. Wobei ich nach sieben Jahren mit NovoRapid manchmal den Eindruck gewonnen hatte, dass unsere Tochter dagegen langsam eine Insulinresistenz entwickelt, wenn das denn überhaupt möglich ist. Bin ja auch nur Laie und kein Diabetologe. Aber auch Timo ist vor ein paar Jahren von NovoRapid auf Humalog gewechselt und Mandy konnte eine merkliche Verbesserung bei Timos Werten feststellen (vergl. Insulinwechsel, unsere Erfahrung)
Unsere ersten Erfahrungen mit FIASP
Die ersten 10 Tage:
Nachdem wir unser bisheriges Insulin (bis auf eine „Sicherheits-Durchstechflasche“) aufgebraucht haben, sind wir dann auf FIASP gewechselt. Nach Rücksprache mit unserem Diabetes-Team haben wir beim Wechsel erstmal nichts an unserer Basalrate sowie den Essensfaktoren geändert. Die ersten 10 Tage liefen dann auch recht „easy“. Irgendwie so, als hätten wir nicht gewechselt. Wir konnten zwar feststellen, dass das die Wirkung des Insulins von Tag zu Tag etwas früher eintrat und auch etwas Korrekturen schneller griffen, aber an der Einstellung mussten wir erstmal groß nichts ändern.
Nach 10 Tagen:
Das änderte sich aber nach ca. 10 Tagen schlagartig. Plötzlich traten immer mehr Unterzuckerungen auf. Vor allem nach dem Essen. Das Insulin wirkte nun nach und nach stärker und schneller. Wir mussten die Basalrate und Essensfaktoren immer wieder etwas anpassen. Zur Unterstützung konnten wir hier auf die Daten unseres CGM-Systems zurückgreifen. An der Diabeteseinstellung muss man ja immer wieder mal etwas ändern und wenn man auf ein neues Insulin wechselt bedeutet das erstmal zusätzliche Anpassungsarbeit. Jetzt nach ca. 8 Wochen mit FIASP passt alles soweit wieder und die vielen Unterzuckerungen konnten wir wieder vermeiden.
Im großen und ganzen sind wir mit der Umstellung auf FIASP sehr zufrieden. Wir konnten die tägliche Insulinmenge erheblich reduzieren. Korrekturen werden schneller reguliert und den einen oder anderen SEA können wir nun ebenfalls vernachlässigen. Unsere Tochter verträgt es bisher auch sehr gut. Ob es so bleiben wird? Ich hoffe es, aber sicher kann man sich natürlich erst nach ein paar Monaten sein.
Habt Ihr Euch schon mal gewechselt? Wie sind Eure Erfahrungen?
Eine Antwort
Wertetechnisch ebenfalls positiv, leider hat die DiabeTigerin ein sehr starkes Brennen bei den Bolusabgaben, beim Basal ein permanentes Kribbelgefühl,, daß sich leider auch nicht nach 4 Wochen gegebene hat.
Daher sind wir wieder zurückgewechselt….