
Artikel von Kathy. Veröffentlicht bei Pumpencafe.de, am 10.03.2014
Keine zwei Minuten nach der Diagnose Diabetes mellitus Typ 1 unserer Tochter, standen wir vor der Entscheidung: Pen oder Insulinpumpe. Von beiden hatten wir in diesem Moment so gar keine Ahnung. Wir erhielten eine kurze Aufklärung über beide Methoden. Mehrere male am Tag Insulin spritzen mit dem Pen oder nur alle zwei Tage ein kleiner Picks für den Katheter. Da unsere Tochter bei jeder Spritze Schreianfälle bekommt, haben wir uns zu diesem Zeitpunkt für eine Insulinpumpe entschieden. Obwohl ich am Anfang etwas skeptisch war – wie wird es sein, wenn unsere Tochter tagein, tagaus mit einem kleinen Kasten am Körper herumlaufen muss. Kann sie damit ungestört Spielen, Toben, Schlafen?
Doch jetzt nach über einem Jahr muss ich sagen, es war die beste Entscheidung, die wir in diesem Moment treffen konnten. Alle meine Bedenken haben sich in Luft aufgelöst. Durch die Insulinpumpe kann unsere Tochter ein „fast“ normales Leben führen. Das fängt schon beim Essen an. Sich an bestimmte Essenszeiten und BE-Vorgaben halten? Mit der Insulinpumpe nicht mehr nötig. Ein weiterer Nachschlag oder doch noch ein Eis als Dessert? Kein Problem. Durch die Pumpe hat unsere Tochter die Freiheit zu essen wann und wieviel sie will. Der dafür benötigte Essensbolus kann jederzeit per Knopfdruck abgegeben werden.
Auch Sport und Toben übersteht die Insulinpumpe ohne Probleme. Wir haben eine sehr aktive Tochter und schätzen es deshalb sehr, dass wir ihre Basalrate, mit Hilfe der Pumpe jederzeit an ihre Aktivitäten anpassen können. Eine spontane Fahrrad-Tour oder ein Besuch im Indoor-Spielplatz? Hier setzen wir einfach Ihre Basalrate auf 60%. Schon können wir den Ausflug genießen, ohne uns vor übermäßigen Unterzuckerungen fürchten zu müssen.
Gehen ihre Blutzuckerwerte durch einen Infekt in die Höhe, so können wir hier ebenfalls die Basalrate für eine bestimmte Zeit z.B. auf 140% erhöhen. Durch das verstellen der temporären Basalrate können wir jederzeit flexibel auf Ihre Blutzuckerwerte und körperliche Aktivität reagieren. Unsere Tochter hat ihr Diabetes Management in der Schule alleine in der Hand. Doch eine 6jährige kann noch nicht ausrechnen, wieviel Insulin für z.B. 3 BE benötigt wird. Auch hier kommt unsere Insulinpumpe ins Spiel. Die entsprechenden BE’s werden in die Pumpe manuell eingegeben, die Funktion des Bolusrechners errechnet die entsprechende Insulinmenge (hier wird auch der gemessene Blutzuckerwert in die Berechnung aufgenommen). Durch einen Knopfdruck gibt unsere Tochter die in der Pumpe errechnete Insulinmenge ab. Fertig. So kann sie den Schulalltag, aber auch den Besuch bei Freunden selbständig meistern.
Durch die Insulinpumpe und Ihren Funktionen wird unserer Tochter trotz der Krankheit ein auch selbstständiges Kinderleben.
Für uns überwiegen die Vorteile der Insulinpumpe im Leben unserer Tochter. Sicher kann bei der Pumpe der Katheter mal verstopfen, abknicken oder es bilden sich Luftblasen im Schlauch, so dass Ihr Blutzucker in die Höhe steigt. Aber diese Vorfälle kommen sehr selten vor, und lassen sich in der Regel schnell beheben.
Eine Insulinpumpe für unsere Tochter? Wir können uns nichts anderes mehr vorstellen!
Eine Antwort
[…] gelernt. Obwohl wir das unbedingt nachholen müssen, damit wir schnell Handeln können, wenn die Insulinpumpe mal wieder ausfällt. Denn wenn die Pumpe einen Motorfehler oder ein anderes Problem anzeigt, ist so […]