
Am 10. April war es soweit, die Erstkommunion stand an. Leonies großes Ereignis, auf das sie schon so lange hin gefiebert hat. Bereits im Oktober letzten Jahres haben die Vorbereitungen, die Tischgruppentreffen, das Rosenkranz und Kerzen basteln angefangen. Viele Termin, die Leonie meist alleine gemeistert hat. Der Diabetes war bei uns dabei kein Problem. Leonie weiß mittlerweile sehr gut, wann sie was machen muss. Sie merkt ihre Unterzuckerungen zu 95% und kann entsprechend handeln.
Für mich war die Vorbereitungszeit, auch die Zeit der Überlegungen. Wohin mit der Insulinpumpe oder den Messsasche in der Kirche? Leonie trägt ihre Pumpe immer um den Bauch. Und so wollte sie es auch an diesem Tag haben. Also haben wir das Kommunionkleid etwas größer gekauft, und es von einer Schneiderin anpassen lassen. So das die Insulinpumpe genügend Platz hatte und nicht störte. Die Bedienung der Insulinpumpe war bei uns weniger das Problem, da wir die Accu Chek Combo haben, die mittels der Fernbedienung bedient werden kann. Die größte Herausforderung war allerdings eine schöne weiße Tasche zu finden, in die alle wichtigen Diabetes Utensilien sowie einige Hypohelfer passen. Genau eine Woche vor der Kommunion haben wir diese sogar gefunden. Im Osterurlaub in Rostock.
Am Abend vorher haben wir noch alles „Neu“ gemacht. Also neuer Katheter, neues Insulin und neue Batterien. Sicher ist sicher.
Der große Tag schließlich spiegelte sich auch in ihren Blutzuckerwerten wieder. Hatte Leonie am Morgen noch sehr niedrige Werte, so änderte sich das schlagartig direkt vor dem Kirchgang. Ihr Blutzucker stieg so rasant an, dass nicht mal das Libre ihn 100% erfassen konnte (siehe Lücke). Was einige vielleicht verwundern wird, wir haben diesen hohen Blutzuckerwert nicht korrigiert. Da es sich nur um pure Aufregung bei Leonie gehandelt hat. Nach 1 1/2 Stunden war die Kirche dann vorbei und wir konnten sie mit einem Blutzucker von 139 wieder in die Arme schließen. Je länger der Gottesdienst andauerte, umso sicherer fühlte sich Leonie und der Blutzucker ist wieder von alleine in den grünen Bereich gewandert. Meine Sorge vor möglichen Unterzucker während des Gottesdienstes war also unbegründet und die vielen Hypohelfer in ihrer Tasche hätten wir gar nicht gebraucht.
Während der gesamten Feierlichkeiten schwankte der Blutzucker immer wieder mal. Doch die meiste Zeit hatten wir das Diabetes Monster gut im Griff. Wir hatten ihr Essen und den späteren Kuchen nicht abgewogen, sondern nur geschätzt und zum Ehrentag hat es diesmal sogar funktioniert.
Alles in allem war es für Leonie ein besonders aufregender Tag, mit viel Vorbereitung und einem Diabetes Monster, dass nur von der Aufregung nicht gezähmt werden konnte.