Einladung zum Kindergeburtstag

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Eine meiner Sorgen nach der Diagnose meiner Tochter war, dass Sie jetzt vielleicht nicht mehr zu Kindergeburtstagen eingeladen wird. Kindergeburtstage sind ja das gesellschaftliche Ereignis eines jeden Kindergarten- / Grundschulkindes. Werden es sich die Gasteltern zutrauen, neben dem ganzen Geburtstagstrubel auch noch auf die Besonderheiten für meine Tochter zu achten?

Doch diese Sorge war unbegründet. Nicht einmal drei Wochen nach der Diagnose kam bereits die erste Einladung zum Kindergeburtstag.
Nun beschäftigten mich wieder neue Fragen: Wissen die Gasteltern von der Krankheit? Wie kann ich die Gasteltern unterstützen? Wie kann so ein Tag überhaupt ablaufen?
Sollten wir die Einladung nicht lieber dankend absagen? Wir waren ja selber noch sehr unsicher im Umgang mit der Krankheit (Diabetes Typ 1).

Die erste Einladung war da, was nun?

Nun war guter Rat teuer. Also bin ich im Kindergarten erstmal auf die Mutter des Gastkindes zugegangen. „Du weißt schon, dass Leonie jetzt Diabetes hat?“ Ich wollte sicher sein. Ihre Antwort darauf war klar und deutlich: „Ja, und sie sieht gar nicht ein, Leonie deswegen nicht einzuladen.“ – Wow, ich hatte wirklich Respekt vor dieser Aussage, schließlich hatte ich schon die ein oder andere negative Geschichte gehört und gelesen.

Dann war er da, der Tag des ersten Kindergeburtstages nach der Diagnose. Zum Start der Feier bin ich noch etwas dabeigeblieben. Dann wollte meine Tochter natürlich nicht mehr das die Mama die ganze Zeit daneben sitzt. Feiern macht ohne Eltern einfach mehr Spaß. Also habe ich nach Rücksprache mit den Gasteltern meinen ganzen Mut zusammengenommen und bin nach Hause gegangen. Natürlich haben wir vorher abgeklärt, wann Leonie zwischendurch messen muss, was sie nebenher essen darf und was nicht. Zum Abendessens bin ich dann wieder auf der Feier erschienen. Zuhause saß ich die ganze Zeit wie auf Kohlen, aber meine Tochter hatte einen wunderschönen Tag.

Damit es eine schöne Feier wird

Jetzt über ein Jahr nach der Diagnose und vielen vielen Geburtstagsfeiern konnten wir unsere Erfahrungen sammeln.
Wir gehen jetzt immer folgendermaßen vor:

  • Ich spreche mit den Gast-Mamis ab, was es auf der Feier zu essen geben wird
  • Wir sprechen vorher ab, wann Leonie messen soll, was sie zwischendurch essen darf, was sie trinken darf, etc. etc.
  • Wenn es gewünscht ist bleibe ich vor Ort zum berechnen des Kuchens und ich komme zum Abendessen wieder dazu.
  • Wenn es sich die Gasteltern alleine zutrauen, habe ich eine Liste mit allen KE-Angaben von sämtlichen Lebensmitteln die es auf einem Kindergeburtstag gibt. Anhand dieser Liste kann dann Leonie zusammen mit den Gasteltern ihr Essen abwiegen und berechnen. Ihre Pumpe bedient sie ja schon alleine.

Diesen Weg haben wir für uns gefunden und wir hoffen das unsere Tochter so noch viele schöne Geburtstage mit Ihren Freunden feiern kann.

Kathy

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