
Im Moment lese ich immer wieder vom sogenannten Diabetes Typ F*. Wer selbst noch nicht darüber gestolpert ist. Typ F steht dabei für Familie, Freunde und Angehörige. Also gehöre auch ich irgendwie in diese Kategorie.
Doch ich habe etwas darüber nachgedacht und bin für mich zu folgendem Entschluss gekommen. Ich bin nicht „nur“ Diabetes Typ F, nein ich bin Diabetes Typ M
M steht dabei für Mama. Ich bin Mama einer kleinen Diabetes Maus. Und somit ein waschechter Diabetes Typ M.
Wie ich darauf komme? Nun als Diabetes Typ M zeichnen mich ein paar ganz bestimmte Merkmale / Erkennungszeichen aus.
9 Dinge, woran du mich und meinen Diabetes Typ M erkennen kannst:
1 Ich bin die, mit der unheimlich großen Handtasche.
Neben all den wichtigen Dingen, die jede Frau in ihrer Handtasche so mit sich trägt, brauche ich zusätzlich noch Platz für jede Menge Hypohelfer sowie andere wichtigen Diabetes Utensilien (Messgerät, Stechhilfe, Batterien, Lanzetten, etc.) meiner Tochter . Viele wichtige Dinge brauchen einfach viel Stauraum.
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2 Ich bin die, die in jeder Hand-, Jacken oder Hosentasche, also eigentlich überall, gebrauchte Teststäbchen, Umverpackungen von Traubenzucker, Gummibärchen bei sich trägt. Ich bin ein „DiabetesAbfallsammelbehälter“
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3 Ich bin die, die an manchen Tagen Unmengen an Kaffee trinkt und mit dicken schwarzen Augenringen durch den Alltag geht. Ich bin die, die oft Müde ist und einfach nur mal schlafen möchte. Denn da sind immer wieder die Nächte, in denen der Blutzucker verrücktspielt. Die Nächte mit Unter- oder Überzucker die mir einfach den Schlaf rauben.
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4 Ich bin die, die immer so seltsame Worte in den Mund nimmt. Worte wie Bolus, Basal, Korrekturfaktor oder Hypohelfer. Die, die dann alle Unwissenden nur fragend anstarren.
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5 Ich bin die, die auf Kindergeburtstagen oder anderen Veranstaltungen auch schon mal mit Waage anzutreffen ist. Ich bin die, die jedes Buffet nach KE/BE mit den Augen abscannt, bevor es zum Essen fassen geht und die, die ca. 1.001 KE Angabe im Kopf gespeichert hat.
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6 Ich bin die, die nicht müde wird zu erklären, dass Diabetes Typ1 nicht von Süßigkeiten hervorgerufen wird. Das es sich nicht verwächst, es nie wieder weg geht. Auch wenn mir an manchen Tagen das ständige Erklären tierisch auf die Nerven fällt.
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7 Ich bin die, die ihr Kind 15x am Tag in den Finger pieksen muss; alle zwei Tage einen Katheter setzen muss und immer zu hören bekommt: „Ich könnte das nicht.“ Doch du könntest das, wenn es Dein Kind wäre.
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8 Ich bin die, die im Hintergrund arbeitet und den Diabetes Alltag am laufen hält. Die, die immer dafür sorgt, das genügend Teststäbchen, Lanzetten oder Insulin im Haus sind und die, die immer und jederzeit für den Notfall telefonisch erreichbar ist.
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9 Ich bin die, die mit ihrem Kind gemeinsam über die Krankheit auch mal schimpft, lacht und weint. Ich bin die, die ihr Kind unendlich liebt und im sofort die Krankheit abnehmen würde, wenn sie nur könnte.
Ich bin all das und noch vieles mehr. Denn ich bin Diabetes Typ M und was bist du?
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*Wer mehr über Diabetes Typ F erfahren möchte, den kann ich den Artikel von Antje Thiel im aktuellen Focus Diabetes empfehlen. Aber auch bei Manuela im Blog „Second-Hand-Diabetes“ findet Ihr dazu einen tollen Bericht.
22 Antworten
Liebe Kathy, ein toller Artikel und so war.
Ich bin seit 4 Jahren Diabetes Typ P ;
zu deinen 9 Punkten die in der einen oder anderen Form auch auch auf Typ P zutreffen kommt noch einer dazu.
10 Ich bin der, der beim Insulingeben fragend durch die Gegend schaut weil ich leider viel weniger tägliche Praxis als die Mama im Umgang mit meiner Tochter habe und mich immer frage ob das noch richtig ist was ich mache.
Liebe Grüße an Typ M und P ‚ler
Hallo Veit,
vielen Dank für Deinen Kommentar und Deine Erweiterung auf Punkt 10 speziell für den Typ P 🙂
Gruß
Kathy
[…] Kinder mit Typ1 Diabetes […]
Toll geschrieben. Bin seit 9Jahren Diabetes Typ M
Liebe Kathy, lass dich nicht ärgern von solchen blöden Kommentaren wie von Kopfschüttler. Ich finde deinen Artikel super und habe mich in allem wiedergefunden. Es ist einfach nicht zu fassen, dass Leute hier solche Kommentare abgeben. Ihr gebt euch so viel Mühe mit euren Artikeln und ich lese sie immer aufmerksam und gerne!!! Macht weiter so!!!! Liebe Grüße, Ann-Kristin, Typ M
Lieber Kopfschüttler!
Dein Beitrag lässt mich vermuten, dass du die Intensität der Bemühungen einer Mutter mit einem diabetischen Kind nicht wirklich wertschätzt. Typ Oma, Opa, Schwester, Lebensgefährte… hat nicht annähernd die selben sorgen und tagtäglichen Belastungen einer TypM. Abgesehen davon, hat kathy deutlich genug auf die Verbindung zum Typ F Blogbeitrag hingewiesen. Gedanken sind ja bekanntlich frei…
Lieber Kopfschüttler!
Dein Beitrag lässt mich vermuten, dass du die Intensität der Bemühungen einer Mutter mit einem diabetischen Kind nicht wirklich wertschätzt. Typ Oma, Opa, Schwester, Lebensgefährte… hat nicht annähernd die selben sorgen und tagtäglichen Belastungen einer TypM. Abgesehen davon, hat kathy deutlich genug auf die Verbindung zum Typ F Blog hingewiesen. Gedanken sind bekanntlich frei…
Typ M ist jawohl viel näher dran am geschehen als Typ F. Ich finde es super! Und finde mich in DIESEM Artikel wieder!
Klasse geschrieben!
Hallo Herr Kopfschüttler,
ja, für manch einen ist es schön leicht, im Internet anonym seine Kommentare abzugeben. Oft Menschen, die sich sonst nicht trauen, ihre Meinung zu vertreten.
Kann man ja machen….aber so wie du/sie bestimmt nicht.
Kathy und die anderen Mütter in diesem Blog geben hier sehr informative und persönliche Einblicke zum Thema Typ 1Diabetes mit Kindern. Und das nicht anonym ! Gerade die persönlichen Gedanken und Erfahrungen helfen anderen Betroffenen beim Umgang damit.
Warum kann ich das sagen ? Ich habe selber kein Kind mit Diabetes und habe mich bis vor ein paar Wochen nicht damit beschäftigt oder ausgekannt. Ich wäre auch ein Kandidat für vollkommen bekloppte Fragen zu dem Thema gewesen :-).
Jetzt hat aber ein Mensch, der mir unglaublich viel bedeutet, ein Kind, das betroffen ist. Also habe ich versucht zu verstehen, wie Typ1 das Leben der Kinder und Eltern verändert.
Dabei war und ist der Blog durch das persönliche Element unglaublich hilfreich.
Und persönlich bedeutet auch, dass man/Frau die eigenen Gedanken , Gefühle und Meinungen vertritt und teilt . Öffentlich, mit Bild und Namen Herr/Frau Kopfschüttler.
Und wo bitte ist das Problem ? Hier geht es um eine fiese Krankheit und nicht das Copyright für ein Buch !
Kathy, nach Allem was ich bisher weiß, kann ich den Typ M, den du beschreibst nur bestätigen !!
Danke, daß du/ihr euch so engagiert. Lasst euch nicht von Kopschüttlern und anderen Phantomen entmutigen… .
Liebe Grüße
Peter
Naja ob ich mich Michael, Sascha Mike, Kunigunde oder sonst wie nennt is hier wohl völlig irrelevant und nein ich bin nicht die dame des Typ f blogs.
Aber sehr interesannt wie du reagierst.
Denk vielleicht mal drüber nach was du hier machst. Und wenn du dich gern Typ m bezeichnet ist da nichts verwerflich dran nur isses sehr arm aufgrund des Typ f blogs ein Typ m blog zu starten nur um sich selbst darzustellen und an dieser stelle is das hier auch das Ende der Diskussion für mich.
Schonen Tag noch.
Lieber kopfschüttler.
Unseren blog gibt es schon seit über einem Jahr. Schon lange vor Typ F.
Hallo unbekannter kopfschütler,
Ich fand den Beitrag von Kathy um einiges besser als den über Typ F. Ich sehe mich voll da drin, hingegen hat mich der Typ F Beitrag überhaupt nicht angesprochen. ich verfolge diesen Blog hier schon mehr als ein halbes Jahr und habe noch nie das Gefühl gehabt, dass hier etwas abgekupfert wurde.
Aber es gibt halt immer Leute, die kein gutes Haar lassen können über andere, egal was diese machen. Ich kenne deine Gründe nicht, vermute aber Neid.
In der Regel verstecken sich solche Leute wie du in der Masse oder hinter Pseudonymen. Somit wird eine sachliche Diskussion verhindert, man will sich nämlich einer echten Diskussion nicht stellen….!
Trittbrettfahrer ohne eigene Ideen gibt es halt in allen lagen und Bereichen.
Lieber Kopfschüttler, schade das du nur mit einem Alias kommentiest und nicht mit deinem richtigen Namen. Das sagt doch wohl schon vieles aus. Vielleicht siehst du dich ja als den Erfinder von Typ F. Kann ich nicht beurteilen, ich kenne ja deinen Namen nicht. Vielleicht hast du auch einen Blog und ärgerst dich darüber das dieser kleine Artikel so viele Mütter angesprochen hast. Wenn du meinst das ich ein Trittbrettfahrer bin, dann lass ich dir deine Meinung. Ich sehe das anders.
Grüße Kathy
Vielen Dank für diese Worte! Absolut zutreffend.
Du sprichst mir aus dem Herzen!
LG Heike
seit 4 Jahren Typ M (+Zöliakie)
Ich bin nicht nur Typ F nein , ich bin auch Typ L . L fuer Lebensgefährte ………..
Bin mal gespannt wann es Typ Ehemann, Typ Kind , Typ Tante, Typ Cousine, Typ Geschwister , Typ Arbeitskollegen etc gibt.
Typ F ist eigentlich ausreichend, versteh nicht wieso da jetzt noch jemand nen anderen Typ aus dem Boden stampfen muss ….
Weil F ( Familie, Angehörige , Freunde ) umfasst ja wohl auch Mutter & Co…
Hall Kopfschütler,
Tut mir leid, wenn du dich von meinem Artikel auf den Schlips getreten fühlst. Hier geht es nicht darum, was neues aus den Boden zu stampfen. Nein, in meinem Bericht ging es darum, wie ich mich als Mutter definiere. Und wenn ich mich gerne als Typ M bezeichnen möchte, dann ist das doch ganz und gar meine Entscheidung. Ich persönlich verstehe deine Aufregung hierüber überhaupt nicht.
Grüße Kathy
Aber Typ „L“ ist ja dann eher der „Second Hand Diabetes“.
Genauso geht es meiner Tochter Heike Steck auch!! Auch mein Enkelkind Phil hat Diabetes. DANKE für den Bericht. Ich bin Typ O … Oma und Grüsse alle in diesem Blog. Regina Hanna
Liebe Kathy
Toll geschrieben. Ich bin seit über 6 Jahren Diabetes Typ M.
Marion
Viele Dank für den tollen Artikel. Ich habe mich zu 100% darin wiedergefunden.
Birgit
Diabetes Typ M