
Geschichten die das Leben schrieb, gibt es sicher viele. Gerade im Umgang mit unseren Kindern und ihrer Erkrankung Diabetes Typ 1 können wir so einige lustige, traurige oder skurrile Geschichten erzählen. Viele dieser Geschichten ereignen sich bei uns rund um den Schulalltag unserer Diabetes Kids.
Ein heikles Thema im Schulalltag ist oft der Schwimmunterricht mit Diabetes Typ 1. Sind die Lehrer hilfsbereit und unterstützen unsere Kinder, oder es ist an uns hier irgendeine Regelung zu finden? Eigentlich geht es hier ja nur um zwei kleine Hilfestellungen:
1. dem Kind helfen die Insulinpumpe an- bzw. abzukoppeln und
2. gemeinsam mit dem Kind vor dem Schwimmunterricht den Blutzucker zu messen und gegebenenfalls eine Sport-KE zur Verfügung zu stellen. Doch so einfach scheint es nicht immer zu sein.
Hier ein kleiner Schwank aus dem Schulalltag von Luis (8. Jahre / 2. Klasse)
Auch Luis hat in diesem Jahr Schwimmunterricht in der Schule. Beim letzten Elternabend fragte seine Lehrerin doch tatsächlich, ob Luis beim nächsten Schwimmunterricht nicht mal „OHNE“ kommen könnte. Seine Mutter total verblüfft: Wie ohne? Sie hatte natürlich verstanden worauf die Lehrerin hinaus wollte, wollte es aber doch nochmal genauer erläutert haben. Also kam: Ja, Luis könnte doch an den Tagen mit Schwimmunterricht ohne Insulinpumpe in die Schule kommen. Das müsste doch sicher möglich sein. Nach so einer Aussage versteht man die Welt nicht mehr, und das obwohl die Lehrerin im Jahr zuvor eine ausführliche Diabetes Schulung inkl. Pumpenschulung erhalten hat. Etwas schockiert über diese skurrile Annahme konterte seine Mutter mit den Worten: „Wenn er OHNE kommen würde, wäre der Diabetes geheilt und das ist leider sehr unwahrscheinlich! Oder wir würden der Schule wegen, wieder anfangen mit dem Pen zu spritzen und das ist auch sehr unwahrscheinlich. Nee, er kommt nur mit und die muss ab, bevor er ins Becken springt!“
Ach ja, die Schule hat der Familie dann noch die Befreiung vom Schwimmunterricht angeboten. Nett gemeint, aber wo bleibt denn da bitte schon die Inklusion. Nein, das kommt für die Familie nicht in Frage. Schließlich einigten sie sich darauf, dass die Mutter den Schwimmunterricht dann gerne begleiten dürfte. Jetzt kann der Schwimmunterricht für Luis beginnen.
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