
Es sind Ferien und der Blutzucker spielt verrückt. Die eingestellte Basalrate scheint mal wieder vorn und hinten nicht zu passen. Das ist bei uns was ganz Normales. Das Basalratenprofil von unserem Diabetes Kind ist an seinem schulischen Alltag angepasst. Diese Tage sind für uns sehr gut berechenbar. Auch die 2 Tage Wochenende sind gut zu handhaben. Aber wehe es kommen Ferien. Dann mutiert mein sonst aktiver Sohn zu einem Faultier. Seine Bewegungen werden auf ein Minimum runtergefahren. Besonderst in den Morgenstunden bis zum Mittag ist das bei ihm die Regel.
Plötzlich ein Faultier im Haus
Seine „Faulheit“ bemerkt man natürlich vor allen an den Blutzuckerwerten. Das fällt bei einen Kind ohne Diabetes gar nicht auf. Da muss man sich nicht den Kopf zerbrechen wenn die Kinder in ihren Urlaub gerne mal „chillen“. Gerade in den Morgen-und Vormittagsstunden hat Timo die niedrigste Basalrate. In diesem Zeitraum zeigt sich seine wenige Bewegung schnell in den Blutzuckerwerten. Unsere Versuche über die temporäre Basalrate diese Ausreißer aufzufangen funktionieren mal mehr, mal weniger. Das liegt größten Teil daran das eine Verlängerung einer temporären Basalrate vergessen wird.
Basalrate anpassen: Verschiedene Situation erfordern unterschiedliche Anpassungen
In unsere Insulinpumpe Medtronic 640 G können mehrere Basalratenprofile gespeichert werden. Und wenn man eine solche Möglichkeit zur Verfügung hat, sollte man diese Technik nutzen. Durch die temporäre Basalrate habe ich ausprobiert um wieviel Prozent das Ferienprofil erhöht sein sollte. Das ist bei Timo 150 Prozent, also ganze 50 Prozent Mehrbedarf an Basalinsulin. Dann setzte ich mich mit dem Taschenrechner hin und berechnete die neue Basalrate. Diese habe ich dann unter Urlaubstag einprogrammiert. Genau so kann man ein Profil für Krankheiten und andere Besonderheiten anlegen. Dies ist je nach Insulinpumpe in verschiedener Anzahl möglich. So haben wir eine Sommerbasalrate für die heißen Tage die wir auch bei einen Magen-Darm-Infekt nutzen. Da bekommt er nur 70 Prozent der üblichen Tagesdosis. Bei grippalen Infekten beläuft sich der Bedarf an Basalinsulin auf fast 200 Prozent.
Natürlich ist dies keine Garantie das wir traumhafte Blutzuckerwerte in den Ferien oder bei Krankheiten haben. Es spielen doch mehr Faktoren eine Rolle die den Blutzuckerverlauf schwanken lassen. Die sind nicht so einfach mit einen Taschenrechner auzurechnen. Regelmässiges Blutzucker messen und anpassen bleibt da auch nicht aus. Unser Diabetesmanagement gestaltet sich dadurch aber ein Stück einfacher.
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